„immer der Nase nach“ oder wie heißt es so schön? Nach monatelangem Arbeiten, bergeweise Anschaffungen und diversen Vorbereiten hieß es in der letzten Woche leider Abschiednehmen. Beim gemütlichen Pizzaessen wurde noch einmal gequatscht, gespaßt und gelacht. Als Abschiedsgeschenke hab ich einen kleinen Plüschelefanten und ein Fotobuch der lustigsten Momente von meinen Freunden bekommen. Diese sollten zwar den Abschied erleichtern, hatten aber eher gegenteiligen Effekt.
Auch meine Jagd auf Mitbringsel war in der letzten Woche überaus erfolgreich. Ich möchte mich in diesem Sinne sehr herzlich bei der Stadt Harsewinkel, der Firma Andrees, der Firma declaro und der Firma CLAAS für ihre größzügigen Sachspenden bedanken!
Mit zwei vollgepackten Koffern im Schlepptau bin ich am Donnerstag bereits nach Düsseldorf gefahren und habe dort im Hotel übernachtet, da mein Flug schon sehr früh am nächsten Morgen starten sollte.
Der Flughafenshuttle hat uns am nächsten Morgen bereits um 4.40 Uhr abgeholt, an viel Schlaf war da nicht zu denken. Verschlafen wie ich war wurde mein Gemüt erst beim einchecken wieder etwas munterer, als die Koffer auf die Waage mussten. Das Gewicht der beiden Koffer passte aber zum Glück haargenau und ich konnte noch ein wenig frühstücken.
Mama, die um einiges aufgeregter war als ich, bekam kaum einen Bissen herunter. Auch beim Abschied an der Sicherheitskontrolle machte sie einen wenig glücklichen Eindruck, aber ich komm ja wieder, Mama! :)
Der erste Stopp hieß Zürich. Nach einer kurzen Verspätung des ersten Flugzeuges musste ich mich derbe beeilen den Anschlussflug zu erwischen. Ich hab für mich festgestellt, dass diese Langstreckenflüge echt eine nette Sache sind! Der Komfort war echt super: ein gemütlicher Sessel, reichlich Kissen und eine flauschige Decke. Auch der restliche Service gefiel mir. Was will man mehr als den ganzen Tag in seinem Sessel zu sitzen, eine schier endlose Medienbibliothek und Videospiele zur Verfügung zu haben, zwischendurch mal schlummern zu können und ständig bekommt man Essen, Snacks und Getränke vorbeigebracht. Nur zum Klo muss man selber gehen… Sowas könnte ich öfters gebrauchen :D Das Essen hat mich letztendlich auch überzeugt. Neben kleinen Snacks wie diversem Knabberkram, Eis, Joghurt und Kuchen gab es erst wahlweise Gnocci oder Hähnchen-Curry und später noch eine Pizza Calzone und ich muss sagen, dass das Zeug mehr als gut essbar war. Neben mir saß ein Pärchen aus Holland, die beide auch gerne für längere Zeit verreisten und mit denen ich ein wenig Plaudern konnte.
Der nächste Halt war in Kenia/ Nairobi. Da haben wir aber nur getankt und einige Passagiere sind von Bord gegangen.
Bei meiner Ankunft in Dar es Salaam wurde mir zunächst der Klimawechsel bewusst: ich stieg aus dem Flugzeug und war direkt klamm und feucht. Die Temperaturen scheinen sich nicht unheimlich von denen zu unterscheiden, die wir in den letzten Wochen hatten. Nur die Luftfeuchtigkeit ist tierisch hoch, sodass ohne Ventilator kaum an Bewegung zu denken ist. Danach musste ich durch die Visavergabe. Dort ging zum Glück alles gut, in 3 Monaten muss ich das allerdings erneuern.
Nachdem ich mein Gepäck gesucht und gefunden hatte, machte ich mich auf den Weg zum Ausgang. Ich trug pflichtbewusst das gelbe T-Shirt meiner Organisation, aber…. Da war keiner. Ich wartete also mehr oder weniger geduldig und begann mir schon einen Plan auszudenken, was passieren würde, wenn niemand käme, als dann doch zwei Guides vorbei kamen. Afrikanisches Zeitdenken wahrscheinlich.
Im Studenthouse wurde mir erst einmal alles gezeigt. Die Mädels die hier wohnen, haben mir eine kleine Willkommensnachricht hinterlassen, sie würden erst nach dem Wochenende von einem Ausflug zurückkommen.
Meine Guides holten noch zwei junge Damen ab, die mit mir meine erste Nacht im Studenthouse verbringen würden, damit ich nicht so alleine wäre. Die beiden brachten dann auch prompt tütenweise Klopapier und Essen mit und hießen mich ganz herzlich in Tansania willkommen.
Meine erste Nacht war dann recht unruhig. Es gibt hier keine Fenster, sondern nur Öffnungen mit Gittervorrichtungen und im Nachbarhaus fand eine afikanische Hochzeit statt. Auch der krasse Verkehrslärm mit exzessivem Gehupe, die lauten Geräusche der Grillen und natürlich die Wärme setzten mir zu. Ich schätze ich muss mich erst daran gewöhnen, dass es sich anfühlt, als hätte man seine Bettstätte mitten auf der Straße aufgeschlagen.
Heute früh wurde ich von Aidanus, einem Guide, abgeholt um einkaufen zu gehen. In einem Bus, der wirklich vollgestopft mit Menschen war sind wir über die holprigen und staubigen Straßen gefahren. Ein Mensch hing in der Tür und animierte vorbeilaufende Leute zum Einsteigen. In einem Einkaufszentrum, welches einer herkömmlichen europäischen Shopping Mall ähnelte sind wir zunächst Geld wechseln gegangen und danach hab ich mir eine neue Sim-Karte und einen Internet-Stick gekauft. Es gab sogar ein Kino, einen Apple-Shop und einen großen Supermarkt in der Mall. Den Rückweg haben wir im Tuk Tuk gemeistert. Über Straße, Bürgersteig und Nebengasse brauste das kleine Gefährt teilweise gefährlich nah an Mensch und Auto vorbei und bracht uns zurück. Aidanus unterhielt sich währenddessen aufgeregt mit dem Fahrer über die korrupte Regierung.
Ich bin jetzt wieder zurück im Studenthouse und gönne mir ein paar ruhige Minuten am Computer und Zeit zum aklimatisieren :)
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